Anton Räderscheidt

Joseph Mangold

Der Maler der Neuen Sachlichkeit

1884-1937

Josef Mangold der zwar die Kunstgewerbeschulen in Köln und Berlin besucht hatte, im übrigen aber, vor allem als Maler, Autodidakt war, hinterließ ein verhältnismäßig schmales Œuvre. Er schuf Stillleben , Akte am Fenster, hauptsächlich Landschaften, die seinem lyrischen Temperament am ehesten entgegenkamen.

Mangolds Bilder sind absichtsvoll-ästhetisch und haben nicht selten einen Nazarenischen Beiklang. Präzise durchgearbeitete Details und die straffe fast zeichnerische Linienführung der realistischen Darstellung rückt sein Schaffen in den Bereich der Neuen Sachlichkeit. Als Vorbild dienten im die alten Meister im Umkreis von Dürer und Cranach d.ä., wie sich aus der minutiösen Malerei der Gräser und Tannennadeln ablesen lässt.

Mangold war Mitglied der „Rheinischen Sezession“ (entstanden 1928 aus der Vereinigung Das Junge Rheinland und anderen modernen Künstlergruppen; im Nationalsozialismus 1938 aufgelöst).

Selbstbildnis

Joseph Mangold, Museum Ludwig

Flieder, 1926
Öl auf Leinwand, 90 cm x 60 cm

Joseph Mangold

Die Ausstellungsgemeinschaft Kölner Maler (AGKM) soll sich Mitte der 20er Jahre gegründet haben. Bis auf das gemeinsame Ziel, Ausstellungen zu organisieren, gab es keinerlei Reglement. Sie verfügte über eine Sekretärin und Räume am Neumarkt. Dort fand auch erstmals 1927 die Aktionen Kunst gegen Ware statt. Auf die zwölf Maler und Malerinnen umfassende Gruppe gehen auch die Karnevalsfeste „Die Hängematte“ zurück.

Präsentationsmöglichkeiten hatte die Gemeinschaft Ende 1933 in der Galerie Dr. Becker, im KKV im November 1934 verbunden mit der Aktion Kunstfreunde malen mit, im September 1935 im Kaufhaus Carl Peters und noch einmal in der Galerie Dr. Becker im Oktober 1936. Sie versuchte offenbar jährlich eine größere gemeinsame Ausstellung zu realisieren. Ab 1937 konnten keine Hinweise mehr zur AGKM gefunden werden. Mit der Emigration Anton Räderscheidt 1934/1935, dem Tod Josef Bells am 20.5.1935, dem Tod Mangolds 1937 und dem Wegzug aus Köln Marta Hegemanns 1935 verlor die aus ökonomischen Gründen organisierte heterogene AGKM wichtige Mitglieder, deren Abwesenheit zu seiner Auflösung geführt haben könnte. Auch die verbesserte Situation der Künstler um 1937 scheint als Auflösungsgrund wahrscheinlich. Die verbleibenden Mitglieder Alfred Dupré, Emil Flecken, Johannes Greferath, Barthel Gilles, Käthe Schmitz-Imhoff, Eugen Kerschkamp, Johannes Meier und Friedrich Vordemberge waren als Einzelpersonen z.T. sehr häufig und regelmäßig in Ausstellungen des KKV vertreten.

Der Veranstaltungsort des Künstlerballs  „Die Hängematte“, war der Kaiser Saal in Köln-Bickendorf.