Anton Räderscheidt
Sammlung Husten
Der Maler der Neuen Sachlichkeit
Dr. jur. Fritz Husten,
ein Freund Anton Räderscheidts, ließ sich 1931 von ihm portraitieren, angeregt durch die Ausstellung „gezeichnet oder geknipst“ (Kölnischer Kunstverein 1930) in der Portraits zeitgenössischer Künstler den Fotos der Photographen ihrer Generation gegenübergestellt wurden.
Fritz Husten war zu dieser Zeit Leiter der Redaktion der Kölner Goerres-Haus GmbH, hier zuständig für Beilagen, Zeitschriften und für das Bildwesen des zum Hause gehörenden Gilde-Verlag. 1931 wechselte er als Verlagsleiter zum Ullstein Verlag nach Berlin. Schon seit den Kölner Jahren hatten er und seine Frau Mathilde Kontakt zu den Kreisen der Maler und Fotografen und bauten so eine beachtliche Sammlung von zeitgenössischer Kunst auf die dem Krieg weitgehend zum Opfer fiel.
1945 wurde Husten in Berlin von Russischen Alliierten festgenommen und in das Konzentrationslager Buchenwald verbracht in dem er 1946 infolge von Furunkulose, Ruhr und schlechter medizinischer Betreuung verstarb.
Mathilde Husten und Dr. Fritz Husten
August Sander 1928 Vintage
Gert Wollheim ,Die Wahnsinnige‘ 1924
Öl auf Leinwand 90,5 cm x 94,5 cm
Gert Wollheim (1894-1974) lebte und arbeitetete zusammen mit Otto Pankok, zuerst in Remels/Ostfriesland (1919) und anschließend in Düsseldorf. Wollheim ging 1925 nach Berlin und wurde zu einem gefragten Maler der Berliner Gesellschaft. 1933 musste er Deutschland wegen seiner jüdischen Herkunft verlassen. Er floh nach Paris und bei Ausbruch des Krieges, weiter nach Südfrankreich. Hier hielt er sich versteckt und entkam so dem Tod.
Bevor er 1947 nach New York übersiedelte, wo er an seine Erfolge als Maler anknüpfen konnte, kommt es in Paris, Berlin und Düsseldorf zum Verlust von rund 800 Arbeiten.
“Phantast und Rebell”, so wurde Wollheim einmal genannt, dessen Werk zwischen Realismus, Expressionismus und Surrealismus steht. Der von den Nazis verfemte Künstler gehört zu den großen Einzelgängern der deutschen Kunstgeschichte des 20. Jahrhunderts.